Märkte

Zinsen bleiben wohl länger höher
Nach einer differenzierten Analyse der Inflation und ihrer Einflussfaktoren rechnen wir mit einer bis auf weiteres anhaltend hohen Kerninflation und Zinsen auf einem Niveau, das über längere Zeit höher bleiben dürfte. Die Sektoren Banken und Versicherungen könnten davon profitieren.

Steigende Kerninflation sorgt für Unruhe
Nach dem starken Jahresstart im Januar 2023 haben sich die weltweiten Märkte im Februar insgesamt weitgehend seitwärts entwickelt. Vor allem die steigende Kerninflation ohne die Komponenten Energie und Nahrung beunruhigte die Börsen, weil damit auch die Zinserwartungen wieder stiegen.

Rückenwind und Gegenwind
Das Jahr 2023 bringt einige Möglichkeiten an den Aktien- und Rentenmärkten mit sich, birgt aber auch einige Risiken. Für Dr. Jens Ehrhardt gilt hierbei das Primat des Monetären: „Unternehmensgewinne können noch so schön sein – wenn das Geld fehlt, um Aktien zu kaufen, steigt die Börse nicht“, und meint damit den monetären Gegenwind, der sich aus den Zinsanhebungen der Notenbanken ergibt.

Erstes Halbjahr besser erwartet
Gesunkene Energiepreise wirken zurzeit mäßigend auf die Inflation, und die Abkehr Chinas von der Null-Covid-Strategie sorgt für Erleichterung an den Märkten, vor allem aber bei Chinas großen Handelspartnern. So könnte das erste Halbjahr 2023 besser ausfallen, als von vielen erwartet. Wenn jedoch die Kerninflation (ohne Energie und Nahrung) nicht ebenfalls sinkt, dürften die Leitzinsen auch nicht so schnell sinken, wie von vielen erhofft, und das zweite Halbjahr mag schlechter ausfallen als das erste.

Unruhiger Jahresabschluss
Sowohl die Aktien- als auch die Rentenmärkte gerieten im Dezember noch einmal unter Druck. Steigende Leitzinsen in den USA und im Euroraum drückten die Kurse an den Börsen und sorgten für weiter steigende Anleiherenditen. Außerdem überraschte die abrupte Abkehr von der Null-Covid-Strategie in China die Mehrzahl der Marktteilnehmer.

Optimistische Zurückhaltung
In der letzten Ausgabe der PlusNews im Jahr 2022 spricht Mario Künzel mit Stefan Breintner, Leiter Research und u.a. Fondsmanager des DJE – Gold & Ressourcen und des DJE Gold & Stabilitätsfonds. Im Mittelpunkt des Gesprächs stehen die Themen Energie und Rohstoffe, darunter vor allem die Gasversorgung in Deutschland und die Aussichten für den traditionellen „sichereren Hafen“ Gold. Aber auch aktuelle Marktfaktoren wie die Inflationsentwicklung und die Geldpolitik der Notenbanken werden diskutiert.

Erneuerbare Energien mit Chancen
Auch wenn sich die Börsen im Oktober erholen konnten, weil die Inflation in den USA rückläufig war und sich die Energiekrise in Europa temporär entspannte – die globale Konjunktur dürfte im November und den kommenden Monaten weiter unter Druck stehen. Für die Unternehmen bleibt es wichtig, ihre Kostenstruktur im Blick haben. Chancen könnten sich bei erneuerbaren Energien bieten.

Unerwarteter Höhenflug
Die Hoffnung der Marktteilnehmer auf eine weniger aggressive Geldpolitik der Notenbanken und ein warmer Oktober, der den Gaspreis deutlich sinken ließ, sorgten für einen Höhenflug der Börsen in den USA und Europa. Zudem brach die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal nicht wie erwartet ein, sondern expandierte, was den DAX zusätzlich beflügelte.

Sind Anleihen aktuell die bessere Wahl?
Während in China der 20. Parteitag läuft und viele Fragezeichen zurücklässt, bleibt die globale wirtschaftliche Lage herausfordernd. Angesichts der (noch) konstant hohen Inflationsraten und des weiterhin stabilen US-Arbeitsmarkts steht weiteren Zinserhöhungen der Fed nichts im Wege. Spricht das in den kommenden Monaten für einen Favoritenwechsel hin zu Anleihen?

Direkt aus Brooklyn: Dr. Jan Ehrhardt und Stefan Breintner zu Gast bei Markus Koch
Schwarze Schwäne, schöne Zinsen und schwierige Märkte: Dr. Jan Ehrhardt, stellv. Vorstandsvorsitzender von DJE, und Research-Chef Stefan Breintner beantworteten live Fragen der Zuschauer. Das Gespräch wurde am 14.10.2022 aus New York gestreamt.

Kapitalmarktausblick mit Dr. Jan Ehrhardt und Stefan Breintner
Die Notenbanken der USA und des Euroraums haben der Inflation den Kampf angesagt, auch auf Kosten des Wachstums und des Arbeitsmarktes. Außerdem bremst die Energiepolitik der vergangenen Jahre und Jahrzehnte Europa und vor allem Deutschland heute aus. Vor diesem Hintergrund sind die Aussichten nicht rosig – und dennoch bieten sich auch in einem solchen Umfeld Anlagemöglichkeiten.